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Extrahierte Personennamen: Eudoxos_von_Knibos Aristoteles Aristoteles Dikaiarchos Eudemos Mallos
— 163 -
Stadt und Land wie im vorigen Jahr. Nochmals bot ihnen der Perser Frieden und Freundschaft an, und jetzt erst, als er wieder zurückgewiesen ward, verwüstete er alles, was noch zu verwüsten war. Die Athener waren in großer Noth, da die Spartaner und Pelopounesier sie treulos im Stiche ließen. Erst als die Athener drohten, zum Feinde übergehen zu wollen, schickten die Spartaner eiligst ein Heer unter Pausauias, der Vormund des unmündigen Königs Pleist-archos war. Beim Herannahen desselben zog sich Mardo-nios nach Böotien zurück, dessen weite Ebenen für ein großes Heer und seine Reiterei zum Kampfe besser geeignet waren, als das bergige Attika. Paufanias, vereint mit den Athenern unter Arifteides, zog ihm nach. Das gestimmte Heer betrug 110,000 M.
Mardonios hatte sich nördlich vom Flusse Afopos gelagert und auf der Höhe hinter dem ausgedehnten Heerlager ein mit Balken, Pallisaden und Thürmen wohlbefeftigtes Viereck, % Stunde lang und ebenso breit, errichtet, in weichem sein und seiner Anführer Zelte standen. Die Griechen nahmen auf der andern Seite des Afopos ihre Stellung, ziemlich fern von dem Feind, in den Abhängen der Berge; denn Paufanias war ein zaghafter und unentschlossener Feldherr. Erft als die Athener in einem Gefecht mit der persischen Reiterei einen Vortheil errungen, erhöhte sich der Muth der Griechen, und sie rückten näher an den Asopos heran. Mardonios stellte ihnen sein Heer wie zur Schlacht gegenüber; da aber geweisfagt ward, daß, wer über den Asopos ginge, besiegt werden würde, so enthielten sich beide Theile der Schlacht. Die Spartaner unter Paufanias nahmen den rechten Flügel ein, die Athener den linken. Als nun Mardonios mit feinen Perfern sich dem Paufanias gegenüber aufstellte, bangte diesem vor einem Kampfe mit den Persern, und er wechselte den Platz mit den Athenern. Sogleich wechselte auch Mardonios den Platz und stand wieder den Spartanern gegenüber. Da gingen diese wieder auf ihre erste Stelle zurück, und ebenso Mardonios, der nun dem Paufanias eine höhnische Herausforderung zuschickte,daß
li*
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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24. Auenansicht des Pantheons in Rom. 25. Durchschnitt des Pantheons.
Agrippa, der Schwiegersohn des Augustus, lie im Anschlu an eine groe Bderanlage das kreisrunde Gebude errichten, das von ihm der Verehrung der Götter gewidmet und Pantheon, d. h. das Hochheilige, genannt wurde. An das Nundgebude lehnt sich eine Vorhalle mit sechzehn Granitsulen, von denen acht den vor-deren Giebel tragen und die brigen acht die Halle in drei Rume teilen. Der mittlere, breitere fhrt ins Innere? in den Seitenrumen sah man die Standbilder des Augustus und des Agrippa. Die Rundmauer wird im Innern auer durch die Eingangspforte durch sieben Nischen unterbrochen, in denen die Standbilder der Hauptgtter aufgestellt waren. Darber ist ein niedriges Obergescho mit kleineren Nischen. der dem Obergescho wlbt sich die halbkugelsrmige Kuppel, die von auen als Flachkuppel erscheint. Sie ist mit vertieften Feldern verziert. Die Maverhltnisse sind so einfach wie mglich: die Hhe vom Fuboden bis zum Scheitel ist gleich dem Durchmesser (43l/-2 m), und die Hhe der senkrechten Mauer ist gleich der Hhe der Kuppel, so da also eine untere Halbkugel, die an die Kuppel gesetzt wrde, gerade den Fuboden berhren wrde. Sein Licht erhlt dieser weite Raum allein durch eine kreisrunde ffnung von reichlich 8 m Durchmesser im Scheitel. Zur Zeit des Kaisers Trajan wurde das Pantheon durch eine Feuersbrunst zerstrt, aber spter durch Kaiser Hadrian erneuert. Nach dem Falle des Heidentums wurde es in eine christliche Kirche umgewandelt. Im groen und ganzen ist das Gebude dasselbe geblieben, aber an einzelnen Teilen haben die Ppste im Laufe der Jahrhunderte manche Vernderungen vorgenommen. In der Neuzeit haben hervorragende Männer Italiens im Pantheon ihre Grabsttte
gefunden, zuletzt die beiden ersten Könige des jetzigen Knigreichs Italien.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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Extrahierte Personennamen: Agrippa Augustus Augustus Hadrian
Extrahierte Ortsnamen: Rom Agrippa Italiens Italien
Autor: Rappaport, Bruno, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
Iii. Die Kämpfe im Osten 25
2. Epigramm' auf T. Qutnctius Hlamininus. Klkaios von Messenien?
Terxes führt ein persisches Heer ins Land der Hellenen,
Und von Italien führt Titus ein andres dahin:
Jener, (Europas Nacken mit knechtischem Joch zu belasten,
Dieser, als Hellas’ Hort lösend die Kesseln der Schmach.
3. Das auftreten des S. Poptlius Limas gegenüber Kntiochos Iv. (168).
Polybios Xxix 27.
während König ctntiochos schon von weitem den römischen Gesandten Popilius begrüßte, streckte dieser das Schriftstück, das er in der Hand hielt, und in dem der Beschluß des Senates verzeichnet stand, ctntiochos entgegen mit der Aufforderung, es zunächst zu lesen. (Er wollte nämlich, wie mir scheint, nicht eher ein Zeichen der Freundschaft geben, als bis er die Gesinnung des ihn begrüßenden Königs ersannt, ob er ihn nämlich als Freund oder Feind zu betrachten habe. Der König las das Schreiben und erklärte dann, er werde feinen Freunden über die vorliegende Frage Mitteilung machen. Ruf diese Worte hin handelte Popilius in einer Weise, die als kränkend und sehr hochfahrend bezeichnet werden muß. mit dem Weinrebenstabe, den er in der Hand trug, zog er einen Kreis um ctntiochos und forderte ihn auf, sich innerhalb dieses Kreises auf das ihm übergebene Schreiben zu erklären. Befremdet über diese anmaßende Handlungsweise, zauderte der König kurze Seit, dann antwortete er, er werde allen Forderungen der Körner nachkommen. Nun erst nahmen Popilius und seine Begleiter die dargebotene Rechte des Königs an und begrüßten ihn freundlich. Das Schreiben forderte, daß ctntiochos sofort dem Kriege mit ptolemaios ein (Ende mache. So führte dann ctntiochos innerhalb der ihm gestellten bestimmten Frist seine Truppen nach Syrien zurück, schweren Herzens zwar und voll (Erbitterung, doch für den Augenblick den gegebenen Umständen sich fügend. Popilius und seine Begleiter ordneten nun die Verhältnisse in ctlexandria; sie richteten an die Könige die ctufforderung, in Eintracht zu leben, und wiesen sie gleichzeitig an, Polqaratos nach Rom zu entsenden. Dann segelten sie nach (Eqpern, um die dort stehenden (syrischen) Besatzungen zur schleunigen Räumung der Insel zu veranlassen.
4. Die Unterwerfung Griechenlands.
Pausanias3 Vii 16.
Die ctchäer, die sich nach der Schlacht4 nach Korinth gerettet hatten, flohen bei (Einbruch der Nacht sogleich weiter; das gleiche taten die
1 Nach Knabe, Aus der antiken Geisteswelt. S. 53.
2 Griechischer Dichter. Ende des 3. und Anfang des 2. Jahrhunderts.
3 Verfasser einer Beschreibung von Griechenland; lebte im 2. Jahrhundert
n. Chr. 4 Schlacht bei Ceufopetra 146.
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52
Geschichte der Griechen und Macedoner.
der das ganze Reich verbreiteten, durch Veranstaltung von griechischen Festen und Spielen, ganz besonders aber durch die Anlage von Stdten an den wichtigsten Punkten des weiten Gebietes. Etwa 70 solcher Alexanderstdte waren der das ganze Reich zerstreut. Durch Straen verbunden, stellten sie vor allem die Reichseinheit dar. Asiaten fanden dieselbe Aufnahme in seinem Heere wie Griechen und Macedoner.
Zur Hauptstadt seines Reiches hatte er Babylon bestimmt. Der Ruhm seines Namens verbreitete sich bis zu den entlegensten Vlkern. Hier fanden sich Gesandtschaften aller Nationen ein, um ihm zu huldigen. Hier wurde er auch in der Blte der Jahre am 11. Juni 323 vom Tode berrascht. Er war ein Feldherr und Herrscher, wie die Weltgeschichte keinen zweiten aufzuweisen hat.
6. Kulturgeschichtliche Bedeutung der Feldzge Alexanders. Ale-xanders Feldzge sind nicht nur als eine kriegerische, sondern auch als eine wissenschaftliche That zu bezeichnen. Den Eroberer begleiteten Gelehrte, die auf diesen Feldzgen reiche Anregung erhielten; denn in Asien gab es hochentwickelte Kulturen, vor allen die persische. In den angelegten Kolonien verband sich die griechische Kultur mit derjenigen der einheimischen Bevlkerung. Die Vermischung und das Verwachsen der verschiedenen abend- und morgenlndischen Kulturstrmungen nennt man Hellenismus. Die griechische Sprache wurde die Sprache der Gebildeten vom Nil bis zum Euphrat. Die bedeutendste Kolonie Ale-xanders ist Alexandria in gypten. Die gyptische Wissenschaft, die von den Priestern geheim gehalten worden, wurde nun auch den brigen Vlkern zugnglich. Die hervorragendsten Gelehrten zogen nach Ale-xandrien. Dort entstand die umfassendste Bibliothek des Altertums. Die alexandrinische Gelehrsamkeit war in der alten Welt sprichwrtlich.
7. Untergang des macedomschen Weltreiches. Nach Alexanders Tode teilten sich seine Feldherren in sein Reich und bekmpften sich gegenseitig. Das Stammland Macedonien kam 146 an das rmische Reich und teilte alle Schicksale, welche die Provinzen des ostrmischen Reiches betroffen haben. Heute ist es eine trkische Provinz.
Zeittafel der griechischen und macedomschen Geschichte.
Der trojanische Krieg um 1100, Homer um 1000. Lykurg um 800
Solons Gesetzgebung.............594
Pisistratus................560
Vertreibung des Hippias............510
Polykrates .............................540-522
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Alexanders Asien Alexandria Alexanders Macedonien Solons Hippias
V2
denn Schwärme neuer Einwanderer kamen herbei und wurden von den
schon angesiedelten Römern weiter zu ziehen bewogen. Durch einen
solchen Einfall wurde Rom im Jahr 361 v. Ehr. in Schrecken gesetzt,
wo die Gallier ein Lager im Sabinerlande jenseit der Brücke des Anio
hatten. Ihnen gegenüber schlug der Dictator Titus Quinctius Pennus
sein Lager auf. Wegen der Besetzung der Brücke fielen oft Gefechte
vor, aber noch blieb es unentschieden, wer sie besetzen würde. Da
trat, wie die römische Heldensage erzählt, ein Gallier von ausgezeich-
neter Körpergröße auf die leere Brücke und forderte höhnend mit lauter
Stimme den tapfersten Römer zum Zweikampf heraus, damit der Aus-
gang desselben darthue, welches Volk im Streite des andern Meister
sey. Lange herrschte Stille unter den edlen Jünglingen der Römer,
denn sie schämten sich eben so sehr, den Kampf mit dem Riesen aus-
zuschlagen, als sie den Ausgang des mit ungleichen Kräften angenom-
menen Kampfes fürchteten. Endlich erbat sich Titus Manlius,
des Lucius Sohn, der seinen Vater gegen den Tribun vertheidigt
hatte, vom Dictator die Erlaubniß aus, außer dem Gliede zu fechten.
Mit dem Schilde eines Fußgängers bedeckt und mit einem kurzen spa-
nischen Degen umgürtet, tritt er auf gegen den riesenhaften Gallier,
der in vielfarbiger Kleidung und bunten, mit Gold ausgelegten Waffen
schimmerte. Gewandt wich der Römer den gewaltigen Schwertstreichen
seines Gegners ans, stieß mit seinem Schild den untern Rand des
gallischen Schildes in die Höhe, schmiegte sich mit dem ganzen Körper
zwischen des Feindes Körper und Waffen, und durchstach ihn so Wei-
chen und Wanst, daß er hinstürzte. Gegen den Leichnam erlaubte sich
Manlius keine Mißhandlung, nahm ihm aber die goldene Halskette
(torqnes) ab und wand sie sich selbst um den Hals. Daher nannten
ihn die Soldaten, als sie ihn jubelnd und unter Scherzen zum Dictator
führten, Targuatus, der Bekettete, welchen Namen des Manlius
Nachkommen beibehielten. Der Dictator lohnte ihn mit einem goldenen
Kranze und ertheilte ihm vor der Versammlung außerordentliche Lob-
sprüche.
(Siehe die Abbildung Ix- 21.)
Die Gallier zogen hierauf durch Tibur nach Kampanien. Im
folgenden Jahr kamen sie wieder und streiften bis an das collinische
Thor Roms, durch welches sie vor dreißig Jahren in die Stadt einge-
drungen waren. Sie wurden aber zurückgedrängt und bei Tibur ge-
schlagen. Mehrmals kamen sie zurück. Im Jahr 349 v. Ehr. suchten
sie Latium aufs Neue heim und behaupteten das albanische Gebirge,
von wo sie während des Winters in die Landschaft an der Küste
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Aoi
auf Anstiften seines treulosen Geheimschreibers ermordet, im Januar
275. Die Soldaten, die den Kaiser geliebt hatten, bestraften die
Mörder, überließen aber die Wahl seines Nachfolgers dem Senate.
Nach einer Awischenregicrung (Interregnum) von sieben Monaten er-
nannte dieser aus seiner Mitte den bejahrten aber hochgeachteten Se-
nator M. Claudius Tacitus, aus der Familie des berühmten
Geschichtschreibers, zum Kaiser. Nachdem er mit republikanischer Ge-
sinnung das Ansehen des Senats befestigt hatte, begab er sich zur
Armee und führte diese nach Kleinasten, wo die Barbaren, welche
Scythen oder Alanen genannt werden, über das asowische Meer ein-
gedrungen waren. Tacitus schlug sie zurück und war schon im Be-
griff, gegen die Perser zu ziehen, als er nach einer zweihunderttägigen
Herrschaft zu Tarsus in Cilicieu sein Leben endigte, am 12. April 276.
Nach einigen Nachrichten sollen ihn die Soldaten ermordet haben,
weil sie Bestrafung wegen des an einem Verwandten des Kaisers in
Syrien verübten Mordes fürchteten. Zwar maaßte sich ein Bruder des
Tacitus, Florianus, den Thron an, mußte aber bald dem Feld-
herrn M. Aurelius Probus weichen, den die Armee zum Impe-
rator erklärte. Ehe noch ein Bürgerkrieg zwischen beiden ausbrach,
fiel Florianus durch die Hand seiner Soldaten bei Tarsus im July
desselben Jahres.
Probus war einer der ausgezeichnetsten Kaiser, ein Pannonier von
Geburt, im römischen Kriegsdienst gebildet und wegen ^seiner Treue
und Tapferkeit von den frühem Kaisern ausgezeichnet. Im Jahr 277
zog er nach Gallien, welches deutsche Kriegerschaaren besetzt und gegen
siebenzig große Städte eingenommen hatten. Diese Germanen waren
Franken, Burgunder, Vandalen und Logionen (ein unbekanntes Volk).
Probus schlug sie über den Rhein zurück, verfolgte'sie in ihrem Lande
bis über den Neckar und die Alba *) und legte- feste Lager aus dem
rechten Uferlande des Rheins an. Für jeden Kopf eines Germanen,
den ihm die Soldaten brachten, zahlte er ein Goldstück. 'Die Feinde
wurden endlich gebeugt, und neun Könige verschiedener Völker erschie-
nen vor dem Kaiser und baten um Frieden, den er ihnen unter harten
Bedingungen gewährte. Die Deutschen mußten sechzehn tausend Mann
für das römische Heer stellen. Damit sie nicht gefährlich würden, ver-
theilte sie der Kaiser zu fünfzig oder sechzig Mann in fülle Provinzen
des Reichs. Die Eroberungen im Lande der Allemannen sicherte' er
') Ob dieser Name einen Fluß oder einen Berg bezeichne, ist ungewiß; vielleicht
ist die rauhe Alp gemeint.
26
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
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464
stehende Kugel war. Das zweite Buch enthielt die mathematische
Geographie, und in diesem versuchte Eratosthenes den Umfang der
Erde nach Länge und Breite zu bestimmen. In dem dritten Buche
behandelte er die politische Geographie und lieferte aus zahlreichen
Reisewerkcn eine eigentliche Erdbeschreibung. Um die Lage der Orte
genauer zu bestimmen zog er eine Parallele mit dem Aequator,
welche von Gibraltar ausgehend bis nach China reichte und so die
ganze Breite des bewohnten Landes in zwei Hälften theilte/ Auch
unternahm es Eratosthenes eine neue berichtigte Karte zu entwerfen,
in welche Städte, Seen, Berge u. s. w. nach neuen Messungen und
Beobachtungen eingezeichnet waren. In einem größeren Gedicht
handelte Eratosthenes von der Bildung des Erdkörpers und von des-
sen Temperatur, über die verschiedenen Zonen, über die verschiedenen
Sternbilder u. s. w. In das Gebiet der Mathematik gehört sein
Versuch zur Lösung der Aufgabe von der Verdoppelung des Wür-
fels. Auch über Gegenstände der Moralphilosophie sowie ein Werk
über Chronographie, in welchem er die bedeutenderen Ereignisse
nach ihrer Zeit festzustellen suchte, ferner über die Komödie, über
Homer und dessen Poesie hat Eratosthenes Werke geschrieben. Er
war ein Mann von sehr umfassender Gelehrsamkeit und von schar-
fem Verstände. Um die Mathematik, Astronomie und Mechanik
erwarb sich Archimedes die größten Verdienste. Er war 287 v. Chr.
in Syrakus geboren, machte seine Studien in Alexandria, lebte dann
in seiner Vaterstadt und fand bei der Eroberung von Syrakus
212 v. Chr. seinen Tod. Er hat das Verhältniß des Durchmessers
zum Umfange des Kreises bestimmt und auf die sogenannte Ausrech-
nung des Unendlichen geleitet, er hat das Planetarium, durch wel-
ches er die Bewegung der Himmelskörper anschaulich machte, ferner
die Theorie des Flaschenzuges, die Schraube ohne Ende und wahr-
scheinlich auch die Wasserschraube oder archimedische Schnecke erfun-
den. Die letztere ist eine schneckenförmig ausgehöhlte Maschine, in wel-
cher, wenn sie mit dem einen Ende im Wasser steht und beständig
umgedreht wird, das Wasser aufsteigen muß. Archimedes ist der
Gründer der Statik oder der Wissenschaft von den Gesetzen des
Gleichgewichts der Körper und hat zuerst die Bedeutung und die
Lage' des Schwerpunkts der Körper erkannt. Er hat auch das Ver-
hältniß des Körperraums zwischen einer Kugel und einem Cylinder
bestimmt, wenn die Grundfläche des letzteren mit dem Hauptkreise
der Kugel und seine Höhe mit ihrem Durchmesser übereinstimmt. —
Durch die Erfindung des gekrümmten Hebers, der Wasserorgel und
des Hcronsbrunnens machten sich Hero und sein Lehrer Ktesibius
berühmt, sowie Apollonius von Perga durch sein Werk von den
Kegelschnitten.
Der größte Astronom und der Begründer der wissenschaftlichen
Astronomie war Hipparchus aus Nieäa in Bithynien, welcher zwi-
schen 160 bis 125 v. Chr. gelebt hat. Er hat zuerst genauer die
Länge des Sonnenjahrs und die Dauer des Mondumlaufs bestimmt
und die Sonnen- und Mondtafeln berechnet. Er hat vermittelst
der von ihm erfundenen Instrumente, des Astrolabiums und der
Dioptra, eine Zählung der Fixsterne und eine Bestimmung ihrer
Orte und scheinbare Größen versucht und zuerst die Sternbilder auf
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
16
geheimnißvolle Sagen aus dem grauen Alterthume berühmt.
Hier ist der von steilen Felsen und Wüldschluchten umschlossene
See Avernus; hier die Felsenhöhle der alten Wahrsagerin Sy-
bille. Eine benachbarte Höhle galt nach der Dichtung der Alten
für den Eingang in die Unterwelt. Hier war auch der Styr
selbst, hier die elysäischen Gefildes. Eine Pflanzstadt der Cu-
mäer war Parthenope. Als nämlich die Cumäer von den
Campanern verdrängt wurden, gründeten sie diese Kolonie, leg-
ten aber, da dieselbe für alle Flüchtlinge zu klein war, östlich
von derselben eine neue Stadt, Neapolis, an. Im Gegensätze
zu dieser Neustadt bekam nun Parthenope den Namen Altstadt,
Paläopolis, bis beide den gemeinsamen Namen Neapolis (Ne-
apel) d. i. Neustadt annahmen. In ihrer Nähe steht der feuer-
speiende Vesuv. Auf einem an der Küste sich erhebenden Felsen
lag die Stadt Misenum mit einem geräumigen Hafen, in wel-
chem seit Augustus der andere Theil der römischen Flotte lag;
unfern hievon Bajä, dessen warme Bäder häufig besucht wur-
den. Die Schönheit dieses Ortes und seiner Umgebung ist von
den römischen Dichtern besonders gefeiert worden^)- Westlich
von Neapel, ebenfalls am Meere, lag Puteoli, die als grie-
chische Kolonie den Namen Dikäarchia führte, das heutige Puz-
zuoli; bei derselben der Lucrinersee, aus welchem am 30. Sept.
1538 plötzlich mit schrecklichem Getöse ein über 200 F. hoher
Bergkegel, monte nuovo (neuer Berg), sich erhob. Hier lag auch
Cicero's Villa Puteolanum oder Academia. Die ganze Gegend
ist hier sehr vulkanisch; und das schwefelreiche Thal zwischen
Puteoli und dem Vesuv, das heutige Solfatara, wurde von den
Alten das phlegräische oder brennende (oampi Phlegraei) genannt.
Es brennt beständig im Innern; fast überall ist der Boden warm,
stellenweise glühend, und mitunter steigen mit großem Getöse
Dampfsäulen und lichte Flammen auf. Der Weg von Neapel
bis Puteoli führt durch eine fast y4 Stunde lange Berghöhle,
die im Alterthume er^pta Neapolitana, jetzt aber die Grotte von
Posilippo nach dem gleichnamigen Berge genannt wird. Am
Eingänge derselben zeigt man das von Lorbeeren umkränzte Grab
4) Virgil beschreibt diese Gegend im 6. Buche. 4 5) Nullus in orbe
sinus Bajis praelucet amoenis. Foraz.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos]]
Extrahierte Personennamen: Augustus er^pta_Neapolitana
23
kamen und so diesen die ersten Haltpunkte zur weitern Ausbrei-
tung in das Innere des Landes gaben. An der Ost- und Süd-
küste legten die Griechen Kolonien an, die bald so reich und
mächtig wurden, daß die Eingeborenen sich ihnen nach und nach
unterwarfen oder in das Innere des Landes zurückzogen. Mit
den drei verschiedenen Volksstämmen breiteten sich auch drei ver-
schiedene Sprachen auf der Insel aus, die oscische, punische und
griechische, D bis die Römer sich der ganzen Insel bemächtigten
und sie zu einer Provinz machten.
Auf der Ostküste lagen die Städte: M essäna (Messina).
Früher wurde sie Z a n k l e genannt, erhielt aber den veränderten
Namen im Jahre 664, als messenische Kolonisten sie besetzten.
Zuletzt bemächtigten sich die Mamertiner der Stadt und leg-
ten hiedurch den Grund zu dem ersten punischen Kriege. —
Tauromenium (Taormina), eine Kolonie von Chalcis.
Ca tan a (Catania), von den Nariern am Fuße des Ätna ge-
gründet. — Leontini (Lentini), ebenfalls eine Kolonie von
Naros. — Spracusä (Syragosa), eine im Jahre 734 von
dem Korinther Archias gegründete Kolonie, die größte und pracht-
vollste Stadt Sicilienö, die zur Zeit ihrer höchsten Blüthe wohl
eine Million Einwohner hatte. Sie bestand eigentlich aus vier
Städten: Ortygia, Achradina, Tpcha und Neapolis, von denen
jede besonders befestigt war. Syracus ist noch berühmt als Ge-
burtsort der Dichter Theokritus und Moschus, wie auch des
Mathematikers Archimedes. Das heutige Siragvsa ist auf die
Insel Ortpgia zusammengedrängt und zählt kaum 20,000 Ein-
wohner. — Auf der S ü d w e st k ü st e: C a m a r i n a, .eine Ko-
lonie der Sprakuser. — Gela, eine Kolonie von Rhodus. —
Von Gela wurde wieder gestiftet Agrigentum (Girgenti),
eine reiche Handelsstadt, die in ihrer Blüthe wohl 200,000
Einwohner zählte. Hier herrschte einst der Tyrann Phaläris;
hier wurde der Philosoph Empedocles geboren. — S e l i n u s
(Selinonte), eine Kolonie der Megarer, die wegen der Pracht
ihrer Gebäude im Alterthume den Namen die „Majestätische"
führte; sie wurde von den Karthagern gänzlich zerstört. — Li-
lybäum, zur Zeit der Römer die zweite Stadt Sicilienö, mit
*0 Daher trilingues Siculi.
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Extrahierte Personennamen: Chalcis Rhodus
Extrahierte Ortsnamen: Messina Taormina Catania Syragosa Achradina